Die Planungen der igr für ein regionales Großprojekt nehmen Gestalt an. Eine 222 Meter lange Brücke über Alsenz und Bahngleise sowie ein rund 400 Meter langer Tunnel durch den Bergrücken östlich von Imsweiler - das sind die markantesten Details der geplanten B48-Ortsumgehung.

Die igr hatte im Januar 2008 vom Landesbetrieb Mobilität Kaiserslautern den Auftrag für dieses anspruchvolle Bauvorhaben „vor der Haustür“ erhalten. Dabei hatten ersten Studien im Vorfeld bereits darauf hingewiesen, dass dies kein einfaches Projekt werden würde.

In dem im Jahr 2002 abgeschlossenen Raumordnungsverfahren zeigte sich sehr schnell, dass zahlreiche Hindernisse überwunden werden müssen bis der erste Straßentunnel im Donnersbergkreis Realität wird. Die Randbedingungen für die planerische Konkretisierung der „Vorzugstrasse“ sind sehr komplex. Es galt eine Vielzahl unterschiedlicher Ansprüche an das Vorhaben in Einklang zu bringen und zu berücksichtigen. Beispielhaft seien genannt:

  • die Kreuzung des Gewässers Alsenz,
  • der Eingriff in den Hochwasserüberschwemmungsbereich,
  • die Kreuzung der DB-Bahnlinie,
  • der Durchstich des nordöstlichen Mühlberges,
  • die zu schonenden Biotope,
  • das angrenzende FFH-Gebiet
  • und das Landschaftschutzgebiet Donnersberg.

Den größten Kostenanteil der ca. 1.800 m langen Umfahrung wird das erforderliche Tunnelbauwerk beanspruchen. Deshalb musste dem Tunnelbauwerk (400 m) und auch der Talbrücke (222 m) höchste Aufmerksamkeit gewidmet werden. Von Anfang an musste „dreidimensional“ gearbeitet und gleichzeitig die Auswirkungen auf die Erdmassen, die Sicherheitsbelange beim Tunnelbauwerk usw. im Auge behalten werden.

In zahlreichen und immer weiter zu verfeinernden Linienvarianten wurde mit Hilfe eines digitalen Geländemodells die für den Tunnel möglichst günstige Tiefenlage und die Festlegung der Hanganschnitte für den erforderlichen Tunnelvortrieb untersucht.

Auch bei dem weiteren Trassenverlauf nördlich und südlich des geplanten Tunnels mussten zahlreiche Zwangspunkte berücksichtigt werden.

Ziel der Planung war es nicht nur die Ortslage von Imsweiler zu entlasten. Nicht zuletzt soll die zukünftige Umgehungsstraße eine möglichst gute Verkehrsqualität bieten, damit man auf der Umgehungsstraße zügiger und sicherer als durch die Ortsdurchfahrt ans Ziel kommt – ein Beitrag zur Stärkung der Wirtschaftskraft.

Bis der Bau der Umgehung tatsächlich beginnen kann, ist es aber noch ein weiter Weg. Der politische Wille zur Umsetzung des Projektes wurde bereits 2003 durch die Hochstufung im Verkehrswegeplan des Bundes vom „weiteren" in den „vordringlichen Bedarf" dokumentiert. Dennoch ist vor dem Start des mit Kosten von rund 18,9 Millionen Euro veranschlagten Mammut-Projektes zunächst die Hürde Planfeststellungsverfahren zu überwinden.