Studienreise kroatischer Vertreter nach Rheinland-Pfalz

Im Juni 2009 erteilte die GTZ der igr AG bzw. deren Tochter igr d.o.o. mit Sitz in Zagreb in Kroatien den Auftrag zur Beratung kroatischer Kommunen zum Thema "Organisation kommunaler Klimaschutzinitiativen in Kroatien". Das Projekt wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) in Berlin finanziert.

Die Partnerinstitution in Kroatien ist das Ministerium für Umweltschutz, Raumplanung und Bauwesen sowie 20 Partnerkommunen aus drei Gespannschaften (Landkreise).

Die igr d.o.o. hat zwischenzeitlich in Kroatien fünf Workshops organisiert, geleitet und teilweise selbst Vorträge gehalten. Namhafte Referenten, u. a. auch aus Deutschland, wurden verpflichtet.

Eine Aufgabe der igr war die Organisation einer Studienreise nach Deutschland bzw. Rheinland-Pfalz. Diese Reise haben wir mit Unterstützung zahlreicher rheinland-pfälzischer Ministerien, Behörden, Institutionen, Kommunen und Firmen sowie der GTZ organisiert.

Im Zeitraum vom 19.09.2010 bis 25.09.2010 reisten 11 kroatische Kommunalvertreter sowie zwei Vertreter der kroatischen Ministerien unter Führung der GTZ nach Rheinland-Pfalz.

Im Zuge der Studienreise wurden Vorträge zum Klimaschutz, Energieeffizienz und Nutzung der erneuerbaren Energien gehalten sowie verschiedene Anlagen (Windkraftanlagen, Biomasseheizkraftwerk, Photovoltaikanlagen, Biogasanlagen, Energieeffizienz in Bezug auf Gebäude) besichtigt.

Die kroatischen Teilnehmer haben die Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn, das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) am Umweltcampus in Birkenfeld, die Energielandschaft Morbach, den Firmensitz von JUWI in Wörrstadt, den Gemeinde- und Städtebund in Mainz, die Firma areal GmbH in Hengstbacherhof, die Pflanzenkläranlage St. Alban, die igr AG in Rockenhausen sowie die GTZ-Zentrale in Eschborn besucht.

Sehr erfreut sind wir über den Besuch von Frau Staatsministerin Margit Conrad am Donnerstag, dem 23.09.2010, in unserem Büro in Rockenhausen. Sie referierte zum Thema Klimaschutz, Energieeffizienz und Nutzung der erneuerbaren Energie. Zum gleichen Thema sprachen weitere Referenten:

Herr Dr. Laibach, Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz
Herr Prof. Dr. Schmitt, TU Kaiserslautern, Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft und Abfallwirtschaft
Herr Seebald, Bürgermeister der Verbandsgemeinde und der Stadt Rockenhausen.

In einem weiteren Vortrag der Herren Dimitrov und Johst, Mittel- und Osteuropazentrum Rheinland-Pfalz GmbH, wurden die Möglichkeiten der Zusammenarbeit deutscher und kroatischer mittelständischer Firmen dargestellt.

Frau Comino vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Berlin, sprach ein Grußwort.

Die Abschlussveranstaltung fand am Freitag in der GTZ-Zentrale in Eschborn statt.

Auch bei den Besuchen wurde das Thema mit Vorträgen ergänzt, u. a. in Enkenbach-Alsenborn durch Herrn Bürgermeister Wenzel und dem Leiter der Verbandsgemeindewerke, Herrn Schneider.

Ein sehr interessanter Vortrag über elektrische Mobilität als nachhaltiger Impuls für eine neue Tourismus-Positionierung wurde seitens der Planpool - Urban Management für die kroatischen Teilnehmer gehalten. Anschließend hatten die kroatischen Teilnehmer eine Gelegenheit, verschiedene Elektrofahrräder und -fahrzeuge zu testen.

Beim Vortrag von Herrn Dr. Meiborg vom Gemeinde- und Städtebund in Mainz ging es um die Anforderungen und die Interessenvertretung einer solchen Organisation zum Wohle der Kommunen. Ergänzt wurde der Besuch beim Gemeinde- und Städtebund durch einen Vortrag von Herrn Kauer von den Verbandsgemeindewerken Winnweiler zum Thema Erneuerbare Energien und Energieeffizienz.

Als Fazit ist festzuhalten, dass die kroatischen Gäste überrascht waren, was Deutschland, insbesondere Rheinland-Pfalz, zum Thema erneuerbare Energie und Energieeffizienz angepackt und bereits umgesetzt hat. Einhellig war man der Meinung, das Kroatien bezüglich der Thematik am Anfang einer langen Entwicklung steht. Die Bitte um weitere Beratung und Unterstützung auf diesem Weg wurde immer wieder gestellt.

Der kulturelle Teil der Studienreise erstreckte sich auf die Besichtigung der größten Sammlung von Turmuhren, die im Turmuhrenmuseum in Rockenhausen beheimatet ist, eine Stadtführung in Trier sowie eine Weinprobe im Schlosshotel Rockenhausen, bei der Nahewein aus dem Ökoweinbaugebiet Hahnmühle verkostet wurde, rundete das Programm ab. Am Abend der Weinprobe, an der auch Herr Bürgermeister Seebald teilnahm, wurde u. a. über eine mögliche Partnerschaft zwischen der Insel Krk und der Stadt/Verbandsgemeinde Rockenhausen gesprochen.

In einem Workshop, voraussichtlich Ende Oktober 2010, der in Zagreb abgehalten wird, soll die Studienreise noch einmal beleuchtet werden. Insbesondere geht es um die gewonnenen Erkenntnisse und die daraus abzuleitenden Entwicklungen in Kroatien.

Die igr wird auch diesen Workshop vorbereiten und leiten.