Überall auf der Welt wird über den sanften Tourismus gesprochen. Die Insel Krk in Kroatien hat dieses Potenzial erkannt und in der Vergangenheit ein vorbildliches Abfallmanagementsystem implementiert, das bereits in 2007 die Ziele der kroatischen Regierung für 2025 erfüllte. Außerdem wurden erste Studien für die umfangreiche Abwasserbehandlung in Auftrag gegeben. In 2010 hat Krk mit der Pre-Feasibility Study zur energetischen Nutzung der Biomasse-Potenziale einen weiteren ganz konkreten Schritt hin zu einem nachhaltigen Tourismusstandort gemacht

Haupteinnahmequellen der Insel sind neben dem Tourismus, die Landwirtschaft sowie der Anbau und die Weiterverarbeitung von hochwertigen Weinreben und Oliven. Insbesondere bei der Weiterverarbeitung der Oliven entstehen große Mengen an Oliventrester (1.000 t/a), der jedoch immer mehr zum Problem für lokale Akteure und das Entsorgungssystem wird. Es stellte sich die Frage, was man mit diesen Mengen anfangen soll.

Die igr d.o.o., Tochtergesellschaft der igr AG, mit Sitz in Zagreb, wurde durch den Kommunalbetrieb Ponikve in Krk beauftragt, genau diesen Sachverhalt zu untersuchen. Die entsprechende Pre-Feasibility Study wurde durch die GTZ Kroatien im Rahmen des vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit finanzierten Projektes „Organisation kommunaler Klimaschutz Initiativen in Kroatien“ unterstützt. Eine Reihe von Analysen, die durch die Fachleute der igr und des IfaS aus Birkenfeld durchgeführt wurden, waren im Zuge des Projekts nötig, um die Rahmenbedingungen für eine Inwertsetzung anfallender Biomassen zu beurteilen. Im Laufe der Analysen wurde die anaerbobe Fermentation (Biogas) als sinnvolle technologische Alternative aufgegriffen und näher untersucht. So sollten Möglichkeiten aufgezeigt werden, den Kostenfaktor Abfall zu einer Einkommensquelle umzuwandeln, einen Stoffkreislauf weitestgehend zu schließen und somit die regionale Wertschöpfung zu stimulieren.

Bei der Vorstellung der Ergebnisse der Pre-Feasibility Study am 17.11.2010 in Krk wurde dieser Grundstein einer Null-Emissions-Strategie gelegt, die eine weitestgehende Schließung von Stoffkreisläufen und eine Nutzung von regionalen regenerativen Energiepotenzialen vorsieht. Krk befindet sich auf einem guten Weg, um in Zukunft die Neuausrichtung des Tourismus durch angepasste Technologien zu unterstreichen.

Diese Aussichten werden dazu führen, dass die Kommunen der Insel gemeinsam mit der igr einen Bezuschussungsantrag für eine detaillierte Feasibility Study beim kroatischen Fonds für Umweltschutz und Energieeffizienz stellen werden. Mit der Umsetzung dieser Anlage werden in Zukunft geringere Kosten, eine Steigerung der regionalen Wertschöpfung und eine Entlastung der Umwelt verbunden sein. Die Umsetzung der Anlage wird somit zu einer qualitativen Entwicklung hin zu einem zukunftsfähigen Ort der Entspannung beitragen.