Flugplatz Ramstein_NSG Streitwiese

Flugplatzausbau Ramstein / Naturschutzgebiet Spießwald-Streitwiese

Die Erweiterung des Flugplatzes Ramstein erstreckt sich u. a. auf die feuchtnassen Lebensräume von Amphibien sowie Habitate von Reptilien, Tagfaltern, Vögeln, Fledermäusen, Ameisen, Fischen, Libellen und Heuschrecken. Durch flächenhafte Begehungen, Spektiv-Beobachtungen, Telemetrierungen, Abkeschern, sonstige Netzfänge, Eimerfallen und den Einsatz von Spezialzäunen wurden die Bestände umfassend über jeweils mindestens eine Vegetationsperiode aufgenommen. Dies ist Grundlage für das langjährige Monitoringprogramm.

Über ca. eineinhalb Jahre wurden dann insgesamt ca. 12 000 Tiere (Amphibien, Fische sowie Libellenlarven und Kerbameisenbauten) in neu hergestellte Ersatzlebensräume in dem FFH-Gebiet „Westricher Moorniederung“ umgesetzt. Des Weiteren wurden neue Lebensräume geschaffen (frische Magerwiesen) und Bruthilfen angebracht (Vögel- und Fledermauskästen), die eine Neu-Ansiedlung der Arten ermöglichen.

Die baulich aufwändigsten neuen Lebensräume wurden im Zuge einer gewässerökologischen Aufwertung des Glan geschaffen (Gewässerrenaturierungen mit Stillgewässern im Umfeld). Hier waren die Rahmenbedingungen für eine Umsiedlung besonders günstig, da noch keine Amphibienbestände vorhanden waren und das terrestrische Umfeld mit Möglichkeiten für Winterhabitat im Moorwald ohne Barrieren erreichbar ist.

Von besonderer Bedeutung war die Umsiedlung der nach der europäischen FFH-Richtlinie Anhang II und IV streng geschützten Art Kammmolch (Triturus cristatus) und der nach Anhang IV streng geschützten Art Moorfrosch (Rana arvalis).

In einem Monitoringprogramm wird über 5 – 10 Jahre nach Abschluss der Bauarbeiten der Erfolg der Maßnahmen beobachtet und dokumentiert.

Leistungen der igr

  • Artenschutzprogramm
  • Monitoring/Beobachtung von Erfolg/Effizienz artspezifischer Maßnahmen über 5 – 10 Jahre (Vögel auf 350 ha Untersuchungsraum und Amphibien in hergestelltem Ersatzgewässer)
  • Planung und Bauleitung für Herstellung von Ersatzhabitaten für Kammmolch und Moorfrosch auf externen Kompensationsflächen
  • Umweltbaubegleitung
  • Projektsteuerung

Kenngrößen

  • Libellen: 10 nachgewiesene Arten
  • Vögel: Vorkommensnachweis von 148 Arten (70 Brutvögel; ca. 50 Rote Liste Arten); Strukturverbesserende Maßnahmen und 100 Nisthilfen für unmittelbare Besiedlung nach Eingriff
  • Fische: Elektrobefischung auf ca. 550 m Gewässerabschnitt im Eingriffsraum und Umsiedlung von 9 gefangenen Fischarten (ca. 400 Individuen) und Libellenlarven in neu geschaffenen 2 km langen Gewässerabschnitt
  • Fledermäuse: Strukturverbesserung an Waldrändern und Aufhängen von 50 Lebensraumhilfen/Flachkästen
  • Amphibien und Reptilien: Umsiedlung von ca. 11 000 Individuen in zwei Umsiedlungsabschnitten
  • Kerbameisen: Umsiedlung von 40 Nestern
  • Gesamteingriffsraum: ca. 370 ha
  • Kompensationsmaßnahmen: 700 ha